Design for Wellbeing.NRW
Laufzeit: 11/2015 - 10/2018
Förderer: Leitmarkt Medien und Kreativwirtschaft in NRW (EFRE 0800005)
Das dreijährige Forschungsvorhaben „Design for Wellbeing.NRW“ möchte Gestaltung für Wohlbefinden statt Effizienz wirtschaftsfähig machen. Es befasst sich mit dem gesellschaftlichen Wandel von einer Konsumgesellschaft hin zu einer Erlebnisökonomie. Unter Anbetracht wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Psychologie des Wohlbefindens und dem erlebnisorientierten Gestalten mit und für Unternehmen der Kreativwirtschaft werden Lösungen erarbeitet und zur Verstetigung neuer kultur- und kreativwirtschaftlicher Wertschöpfungsprozesse in Projekten und Verfahren praxisnah erprobt.
Das Vorhaben Design for Wellbeing wird vom Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Weitere Informationen sind auf der Projektseite design-for-wellbeing.org zu finden.
Leiter und Ansprechpartner im Projekt ist M.A. Holger Klapperich. Des Weiteren ist Dr. Matthias Laschke im Projekt tätig.
Die Methodik des Design for Wellbeing
Design- und Innovationsmethoden haben meist den Ansatz, Probleme mit einem vorhandenen Produkt oder einem Service zu identifizieren und versuchen dann, eine innovative Lösung dieser Probleme hervorzubringen. Das beschränkt die Sichtweise der Designer und Entwickler auf das Negative und lässt positive Aspekte außer Acht.
Mit der Methodik des “Design for Wellbeing” verändern wir die Perspektive und rücken explizit das Positive in den Mittelpunkt. Wir starten mit Menschen, die sich mit viel Herzblut mit einer Aktivität auseinandergesetzt haben. Wir finden heraus, auf welche Weise das Ausüben der Aktivität das Wohlbefinden dieser Nutzer gesteigert hat und überführen diese Erkenntnis in ein Produkt oder Service, das anderen Nutzern ermöglicht, eine vergleichbare positive Erfahrung zu machen.
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Die Vision
Wir alle streben nach Wohlbefinden. Menschen möchten sich beispielsweise ihren Liebsten nahe fühlen oder ihr Können und ihre Leistungsfähigkeit zum Ausdruck bringen. Es geht mehr und mehr um das positive Erlebnis und weniger um den materiellen Besitz. Durch „Design for Wellbeing“ möchten wir diesen Wandel fördern, gestalterisch adressieren, wirtschaftlich zugänglich machen und somit nachhaltig das Wohlbefinden von Menschen erhöhen.
Unsere Ziele
Wohlbefinden als Gestaltungsziel
Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel von einer Konsumgesellschaft hin zu einer Erlebnisökonomie. Der materielle Besitz tritt in den Hintergrund und immaterielle, positive Erlebnis- und Nutzungsinnovationen in den Vordergrund. Menschen wollen eher ihr Wohlbefinden anstatt ihren Reichtum steigern.
Wir bereiten Kreative wie auch Unternehmen auf die Themen der Erlebnisökonomie vor.
Wohlbefinden als Wandel
Produkte und Services spielen trotz des Wandels weiterhin eine Rolle und müssen gestaltet werden. Denn in nahezu jeder alltäglichen Praktik greifen wir auf sie zurück. Doch wie gestaltet man positive Erlebnisse und wie erreicht man Nutzungsinnovationen? Es bedarf der Forschungserkenntnisse der positiven Psychologie, der Designforschung und des kreativwirtschaftlichen Knowhows.
Wir bieten Produkte und Methoden zur Entwicklung positiver Erlebnis- und Nutzungsinnovationen.
Wohlbefinden als wirtschaftlicher Vorteil
Die Gestaltung von Produkten und Services und deren Übersetzung in tragfähige Geschäftsideen ist eine Herausforderung. Sie bieten aber auch Chancen für kreativwirtschaftliche Unternehmen aus den Bereichen Industrie-, Produkt- und Interaktionsdesign. Zudem ergeben sich wirtschaftliche Potentiale für Startup- und produzierende Unternehmen im Bereich der Produktentwicklung.
Wir erweitern das Dienstleistungsangebot der Kreativwirtschaft und schaffen somit Wettbewerbsvorteil.
Die Besonderheiten des Prozesses
Praktiken statt Personas
Der Fokus auf Praktiken verändert die Perspektive auf das Generieren von Innovationsansatzpunkte. Es werden authentische und inspirierende Ergebnisse erzielt, die auf realen Personen basieren.
Fokus auf das Positive
Dieser Ansatz stellt die Entwicklung eines positiven Erlebnisses in den Vordergrund. Während sich viele Ansätze mit Problemlösungen beschäftigen, fokussieren wir das Schaffen von etwas Positivem und lösen dabei "entdeckte" Probleme.
Von den richtigen Anwendern lernen
Um ein positives Erlebnis zu gestalten, versuchen wir von AnwenderInnen zu lernen, für die eine spezifische Praktik bereits positiv auf ihr Wohlbefinden einzahlt. Sie bilden eine reichhaltigere Informations- und Inspirationsquelle
Praktiken-Canvas als vielseitiges Werkzeug
Wir benötigten für jeden Projektstart nur eine kurze Rüstzeit: Die spezifisch entwickelten Werkzeuge lassen sich auf jedes Thema adaptieren.
Anschlussfähigkeit der Interviewergebnisse
Die entwickelten Methoden und Werkzeuge ermöglichen es uns, wohlbefindensorientierte Daten zunächst zu erfassen, danach zu analysieren und schließlich für den Gestaltungs- und Innovationsprozess nutzbar zu machen.
Überprüfung mit konkreter Zielsetzung
Die Wahl der richtigen Evaluationsmethodik basierend auf dem Überprüfungsgegenstand und der Zielsetzung ist elementar, um konkrete Entscheidungen zu unterstützen.
Nachvollziehbarkeit der Gestaltungsergebnisse
Die Verknüpfung von Psychologie und Soziologie mit Designmethodiken liefert uns nicht nur Inspiration. Der fundierte und dokumentierte Prozess unterstützt auch die Nachvollziehbarkeit der Gestaltungsergebnisse.
Marktfähige Lösungen mit Wohlbefindensfokus
Unsere Validierungsergebnisse haben gezeigt, dass wir Produkt- und Servicelösungen entwickelt haben, die nicht nur das Wohlbefinden von Positiv-PraktikerInnen steigern, sondern auch das Wohlbefinden von einer breiteren Masse an Anwendern.
Autoren
M.a. Holger Klapperich
Dr. Phil. Matthias LAschke
Die Konsortialpartner
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Die Happiness Research Organisation ist ein unabhängiges Forschungsinstitut, dass sich auf die Messung von subjektivem Wohlbefinden, Glück, Zufriedenheit und Lebensqualität mit modernen Forschungsmethoden spezialisiert hat. Gegründet im Jahre 2014 ist das Institut national und international bekannt und anerkannt und kooperiert mit Institutionen wie dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Universitäten wie dem University College London (UCL) und Unternehmen wie Coca Cola.
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Das Essener Designbüro ixdp. ist spezialisiert auf die Gestaltung und Entwicklung interaktiver Produkte wie Software, Apps oder Maschinensteuerungen. Ausgehend von der strategischen Planung über die inhaltliche Struktur bietet gutes Interface-Design dem Anwender optimale Bedienbarkeit und positive Nutzungserlebnisse. ixdp. ergänzt den Forschungsverbund um den Bereich digitale Produkte und Systeme mit dem Ziel, die Produktlösungen um den messbaren Faktor »Wohlbefinden« zu erweitern.
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Das Designbüro aus Köln verfolgt einen ganzheitlichen und nutzerorientierten Produktentwicklungsansatz. Zentrales Ziel: Produkte schaffen, die zum besonderen Erlebnis werden - durch ausgereifte Nutzbarkeit verbunden mit begeisternder Ästhetik. Dabei bilden die strategische Einbettung in den Unternehmenskontext und die Entwicklung des Geschäftsmodells eine essentielle Aufgabe. Business Design ist somit Bestandteil von erfolgreichem Produktdesign.
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Die Universität Siegen mit der Arbeitsgruppe „Experience and Interaction Design“ von Prof. Dr. Marc Hassenzahl ist international anerkannt für ihre Expertise im Bereich erlebnisorientierter Gestaltung. Zu der wissenschaftlichen und gestalterischen Erfahrung, kommen außerdem unterschiedliche Projektarbeiten und Publikationen in den im Vorhaben geplanten Fallstudien.