DecENT

AutonomIE wahrende EntscheidungsUnterstützung durch Technologie

Laufzeit: 03/2023- 02/2026
Förderer: BMBF

Förderkennzeichen: 01GP2210B

Motivation  

Sich für etwas zu entscheiden ist eine allgegenwärtige Praktik. Unser Alltag birgt eine Fülle an wiederkehrenden Handlungen und Routinen. Sie erfordern bewusste, sowie unterbewusste Entscheidungsprozesse. Jeder Moment, jede Handlung, jede Begegnung verlangt kleine und große Entscheidungen, die sich auf unser Leben, Handeln und Wohlbefinden auswirken.

Je nach Kontext und Situation nehmen innere, sowie äußere Umstände hierbei einen Einfluss auf den Entscheidungsprozess. Durch das Abwägen und Beurteilung möglicher Optionen innerhalb eines empfundenen Handlungsspielraums wird eine Entscheidung getroffen und danach gehandelt. Doch weshalb, mithilfe welcher Strategien und warum sich Menschen für eine ganz bestimmte Handlung entscheidet ist ein komplexes Forschungsfeld.

Das Projekt DecEnt beschäftigt sich mit den Aspekten der Entscheidungs-Unterstützung durch Technologie. Im Zentrum steht die Frage, wie sich Menschen für die Gestaltung ihrer Alltagspraktiken entscheiden und wie dieser Prozess autonomie-fördernd unterstützt werden kann. Durch das Erproben prototypischer, autonomie-wahrender Assistenzsysteme werden Interventionen geschaffen, die das Erleben von Autonomie im Alltag mehren und zu selbstbestimmten Entscheidungsprozessen anregen. 

 

Ziele und Vorgehen

Das übergeordnete Ziel des BMBF-geförderten Projekts ist es, ein umfassendes Verständnis darüber zu entwickeln, was ethisch akzeptable Entscheidungs-Enhancement ausmacht. Die Projektpartnerinnen aus der Ethik, Neurowissenschaft und dem Experience Design beschäftigen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Analyse und dem Verständnis von Entscheidungshilfen und Autonomie Unterstützung im Alltag.

Ein Ziel liegt darin, autonomieförderliche Entscheidungsunterstützung in den Alltag einzubetten, um so nicht nur das Entscheidungsergebnis zu verbessern, sondern auch den Entscheidungsprozess im Hinblick auf subjektives Wohlbefinden und die damit verbundene Akzeptanz von Unterstützung zu verbessern.

Der Fokus liegt auf der bewussten Reflektiven und Ausgestaltung individueller, identitätsprägender Alltagsroutinen. Durch explorative und partizipative Designmethoden werden mit Hilfe von Prototypen autonomie-fördernde Interventionen geschaffen, die das Erkunden individueller Entscheidungsspielräume im Alltag eröffnen und kontextübergreifend zu autonomen Entscheidungsprozessen anregen. Ergänzt wird der explorative Designprozess durch die Durchführung empirische Feldstudien, die Einbindung von BürgerInnen in den Gestaltungsprozess der Entscheidungserweiternde Prototypen und die Veröffentlichung der Projektinhalte innerhalb multidisziplinärer Konferenz- und Tagungsbeiträgen.


Das Vorhaben DecEnt wird durch die Fördermaßnahme "Neurowissenschaften - national" im Themenbereich „Ethische, rechtliche und soziale Aspekte der Lebenswissenschaften“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.


Projektpartner

  • Universität Siegen

    • Ubiquitous Design / Experience & Interaction Design

  • RWTH Aachen

    • Neurowissenschaft der Entscheidung und Ernährung

  • Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)

    • Forschungsgebiet Angewandte Ethik


 

Autor

M.A. Dorothee Clasen